Curry, Strand, Thaipusam und Workaway zwischen Kuala Lumpur und Bangkok

We started our second month in Malaysia, the country of the smiling people, with a few relaxed days in Kuala Lumpur and nearby Melakka. We had to say goodbye to Christina and made our way up north to Kuala Selangor, where we worked on a farm that we found through www.workaway.info. In Penang we enjoyed the colourful (and painful, for some) Hindu Festival Thaipusam and helped an American woman to build up a shelter for stray cats on the beach. Before we will step into bustling Bangkok we stopped at two lovely islands in the Adaman Sea: Koh Phayam and Koh Chang.

Shopping-Mekka Kuala Lumpur

Kuala Lumpur ist ein Traum für alle, die vor allem eines mögen: Shoppingmalls. Dementsprechend uninteressant war für uns die Hauptstadt Malaysias, deren Strassen 24 Stunden am Tag durch zu grosse Autos verstopft zu sein scheinen. Glücklicherweise versüssten uns zwei Malaysierinnen den Aufenthalt. Mit Irene, die Patric und ich im Iran kennen gelernt haben, genossen wir ein köstliches Banana Leaf Curry im Nirwana Restaurant, und schauten uns nachher einen Film in einem der zahlreichen Kinos, die sich meistens im obersten Stockwerk der Shoppingmalls befinden, an. Dian haben wir zu dritt in Sri Lanka getroffen, als sie dort für ihre Doktorarbeit Forschung gemacht hat. Mittlerweile hat sie ihr Studium abgeschlossen und wird nach Amsterdam ziehen. Wir nutzten also die letzte Möglichkeit, mit ihr in Malaysia einen Kaffee zu trinken und zu plaudern.

Shantaram und Stil

Nach einem weiteren Kinofilm in einem anderen Shoppingzentrum verabschiedeten wir uns von KL in Richtung Melakka. Die zwei Stunden südlicher gelegene Stadt besitzt mit ihren kolonialen Bauten noch immer ein holländisches Flair und wir fühlten uns gleich wohl in den Gassen zwischen den farbigen Häuschen, wo noch farbigere und musikalisch ausgestattete Tuk-Tuks mit Touristen an noch mehr Touristen vorbeischlängeln. Wir besuchten einen Second-Hand Buchladen und lernten dort die Besitzerin Gabi kennen, die von Zürich kommt und vor zwölf Jahren nur ein paar Strassen vom Manesseplatz entfernt gewohnt hat. Ihr Mann Suun hat eine Bar mit de Namen “Shantaram” – gleichzeitig der Titel eines unserer Lieblingbücher – wo wir dann jeden Abend zusammen mit anderen Reisenden auf ein Bier Halt machten. Wir haben Suun und Gabi in unsere Herzen geschlossen, nicht zuletzt, weil uns die Schweizerdeutschkenntnisse von Suun einfach total beeindruckt haben. Zudem reiste er vor über 20 Jahren eine ähnliche Strecke, wie wir – über Land von Malaysia in die Schweiz. Er vermisse den Käse, meinte er, und zusammen träumten wir ein wenig von Fondue und Gipfeli.

Beim Gedanke an Melakka schwing auch etwas Wehmut mit – wir mussten uns dort von Christina verabschieden. Die letzten paar Tage liessen wir es uns deshalb nochmals so richtig gut gehen: Fuss- und Rückenmassagen bei den Chinesen, danach ein feines Kafi am Fluss, dann Curry auf Bananenblatt beim Inder und am Abend das tägliche Bierli im Shantaram. Die Reise geht für Christina nun in Vietnam weiter. Es war wieder einmal eine super Zeit mit ihr, und als Erinnerung daran haben wir dank Patric auch einen Video. Schaut selbst:

Genussvoll Leben und Arbeiten in der Kaki Bukit Farm

Wir machten uns auf nach Kuala Selangor, in die Kaki Bukit Farm von Arafat. Vor ein paar Jahren hatte der 30-jährige Malaysier Arafat genug von IT und beschloss, auf einem Stück Land nördlich von Kuala Lumpur eine Farm aufzubauen. Vor einem Jahr startete das Projekt, und wird heute vor allem mit freiwilligen Mitarbeitenden – Reisenden wie wir – am Laufen gehalten. Ananas, Kokosnuss, Bohnen, Spinat, Kürbis und exotische Früchte wie Calamansi, Jackfruit oder Zuckerrohr, Lemongrass und Curry, und eine Menge Projekte, wie ein Tandoori Ofen oder ein Haus aus Lehm warteten auf uns. Wir schliefen in einem gemütlich eingerichteten Container und halfen jeden Tag mit, worauf wir gerade Lust hatten. Ich konnte wieder einmal ein feines Curry kochen, mit Zutaten direkt vom Garten, oder gestaltete den Tandoori Ofen mit. Patric erntete Calamansi und baute eine Bank aus Holz. So verging die Zeit wie im Flug, und nach sieben Tagen fiel der Abschied bereits schwer. Wir haben auf der Farm super Leute kennen gelernt, jeden Abend inspirierende Diskussionen geführt und viel zusammen gelacht. Trotzdem entschieden wir uns weiter zu ziehen, denn wir wollten noch etwas mehr sehen von Malayia.

Kaffee, Katzen und ein aussergewöhnliches Festival auf Penang

Die Reise führte uns nach Penang, eine Insel, die mit einer massiven Brücke mit dem Festland verbunden und für gutes Essen bekannt ist. Penang liegt ganz im Norden von Malaysia und war zugleich unser letzter Stop vor dem Grenzübergan nach Thailand, doch bis dahin fehlten noch über zwei Wochen. In der Stadt Georgetown nisteten wir uns etwas abseits der mit Backpackern überfüllten Love Lane in einem chinesischen Hotel ein, und lernten dort den Franzosen Christopher, seine kanadische Frau Amanda und ihre beiden Söhne Renaud und Emanuel kennen, mit welchen wir jeden Tag vor dem Hotel plauderten oder zusammen zum Abendessen gingen. Das war dann meistens in “Littel India”, denn auch hier stellte sich schnell herause, dass die Inder einfach am besten kochen können – abgesehen von ein paar sehr guten chinesischen Street Hawker (Strassenverkäufer), wo wir auch wieder einmal feinen Tofu bekamen. Georgetown ist ausserdem bekannt für Strassenkunst, und so findet man in der künstlerischen Altstadt immer wieder interessante Graffitis oder Gallerien. Uns gefielen vor allem die Kafis mit dem wirklich guten Kaffee, und wir fanden sogar ein Gipfeli, das so gut war, dass es locker vom “Manessebeck” hätte stammen können. Für einen Tag mieteten wir uns einen Roller, um auch das Innere der Insel zu erkunden und einen riesigen Tempel zu besuchen, der über Georgetown trohnt.

Von Christopher erfuhren wir, dass in knapp einer Woche das von Tamilen zelebrierte Festival Thaipusam stattfinden wird. Dieser Tag zeichnet sich durch eine spezielle Hingabe zu einem ihrer zahlreichen Götter aus. Zur Vorbereitung wird der Körper mindestens 48 Tage zuvor durch Fasten (oder vegetarisches Essen) und Gebete gereinigt. Am eigentlichen Festival werden einigen die Köpfe geschoren und es wird ein vorgegebener Pilgerweg abgelaufen: meist barfuss und oft in Trance opfern Frauen, Männer und Kinder Töpfe voll mit Milch, die sie auf dem Kopf in die Tempel tragen. Die Hauptattraktion stellen aber die meistens männlichen Pilger dar, die sich Nägel und Haken unter die Haut und durch die Lippen und Zungen rammen, und alles Mögliche daran befestigen, um es dann zu opfern: Zitronen, Glocken, oder im härtesten Fall sogar Stoffbänder, die wiederum an einem Wagen befestigt sind, welchen sie dann so zum Tempel ziehen. Wir wollen euch die Bilder dieses aussergewöhnlichen Anlasses nicht entgehen lassen.

Weil wir über eine Woche in Penang auf das Festival warten mussten, meldeten wir uns für ein weiteres Workaway Abenteuer. Die Amerikanerin Teviot hat an einem Strand in einem kleinen Fischer-Dörfchen ein Zufluchtsort für Strassenkatzen errichtet und braucht Unterstützung. Für vier Tage pflegten wir neu geborene Kätzchen und fütterten die hungrigen Katzeneltern, halfen bei Wartungsarbeiten am Haus oder putzten das Katzenheim. Patric hat einen kurzen Werbevideo für den Ort erstellt, den ihr hier findet:

Nach Thailand!

Dann war es soweit: nach fast zwei Monaten verabschiedeten wir uns von Malaysia, das uns vor allem dank der Freundlichkeit der Malaysier, ihres lockeren Lebensstils und nicht zuletzt dank den Indern, die uns jeden Tag gutes Essen auf den Tisch stellten, in sehr positiver Erinnerung bleiben wird. Nach langem Überlegen, wo wir im zu dieser Jahreszeit von Touristen überströmten Thailand Halt machen sollten, nahmen wir den Bus über die Grenze, stiegen auf zwei verschiedene Pick-ups, nahmen nochmals einen Minibuss und landeten schliesslich nach etwa neun Stunden in Surat Thani, wo wir den ersten Abend in Thailand verbrachten. Auf einem Nachtmarkt arbeiteten wir uns dann gleich einmal gründlich durch die Thailändische Küche durch.

Früh am Morgen durchquerten wir Thailand von Ost nach West bis Ranong, von wo aus uns ein Speedboot nach Koh Phayam brachte. Der Tip von Katrin, die ich vor sieben Jahren in Vietnam getroffen habe, sollte uns zu einem autofreien Plätzchen mit schönen Stränden, Rastafari-Bars und bezahlbaren Bungalows bringen: das Koh Samui vor 20 Jahren. Gleich beim Peer mieteten wir uns ein Motorrad und suchten unser bereits reserviertes Bungalow am Strand. Ziemlich viele Deutsche und Schweizer hatten die selbe Idee, aber wir merkten schnell, dass das nicht gross stört, denn die Leute verteilen sich sehr gut, da man mit dem Motorrad auch gut die schönen Plätzchen im Wald oder in den einsamen Buchten erreichen kann. Wir heizten mit dem Töffli um die Insel und machten Halt in den aufwändig gestalteten Kafis, assen feine Thai Curries und tranken ein Bier bei Sonnenuntergang. Es waren auch die Tage des zufälligen Wiedersehens – zuerst kreuzten wir auf dem Roller Mireila, mit der wir in Penang einmal gefrühstückt haben, und dann stauten wir nicht schlecht, als wir Bettina trafen: Mit ihr fuhren wir per Zug in den Iran. In Kirgistan haben wir uns knapp verpasst . Wir hatten keine Ahnung, dass sie in Thailand ist und die Freude über das Wiedersehen war natürlich gross.

Nach fünf Nächten zogen wir auf die Nachbarinsel Koh Chang. Mireila war schon ein paar Tage früher dort und meinte, Koh Phayam sei New York im Vergleich zu Koh Chang. So war es dann auch – Motorradtaxis holten uns am Peer ab, das im Gegensatz zu Koh Phayam ganz ohne Souvenirläden, Restaurant und Reisebüros ziemlich verlassen wirkt. Man findet hier ein ursprüngliches, sehr ruhiges Inselleben und wird trotzdem gleichzeitig von den exzellenten Thai KöchInnen verwöhnt. Ein Paradies auch für Langzeit-Ferienmacher, von welchen wir auf dieser Insel so einige antrafen. Wir schlenderten am Strand entlang, schauten uns die zum Teil von diesen Langzeitbesuchern sehr heimelig eingerichteten Bungalows an, beobachteten das Kreisen der Adler über dem Meer oder den farbigen Kopf des Hornbill (Nashornvogel).

Per Boot gings zurück nach Ranong und damit raus aus der paradiesischen Idylle. Nach einer kurzweiligen Minibusfahrt befinden wir uns jetzt in Chumphon, dem Ausgangspunkt für die berühmte Insel Koh Tao, wo man sich üblicherweise ein Tauchzertifikat holt. Wir nehmen aber morgen den Zug nach Bangkok, für welchen wir früh aus dem Federn müssen, dafür für die rund 8 Stunden Fahrt aber nur 80 Baht (2 Franken) bezahlen. Wir staunten nicht schlecht über die Preisunterschiede der Züge – um 12 Uhr mittags fährt nämlich ein weiterer Zug von Chumphon nach Bangkok, der nur eine Stunde schneller ist, jedoch gleich 500 Baht kostet. In der Hauptstadt wir die Organisation der Myanmar- und Indien-Visas zu unserer Hauptbeschäftigung werden. Zudem gibt es wahrscheinlich ein Wiedersehen mit Christopher, Amanda und ihren Jungs, auf welches wir uns jetzt schon freuen.

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